Der Deutsche LandFrauenverband

Der Deutsche LandFrauenverband e.V. (dlv) ist der bundesweit größte Verband für Frauen, die auf dem Lande leben, und deren Familien. Ziel ist, die Lebensqualität, die Arbeitsbedingungen und die gesellschaftliche Teilhabe im ländlichen Raum zu verbessern. Der dlv vertritt die politischen Interessen aller Frauen in ländlichen Regionen und den Berufsstand der Bäuerinnen. 500.000 Mitglieder, 400 Kreis- und Bezirksverbände, 12.000 Ortsvereine, 22 Landesverbände bilden ein Netzwerk, in dem wir als LandFrauenverband Württemberg-Hohenzollern starker Partner sind. Unsere Präsidentin Juliane Vees ist zudem seit Juli 2019 1. Vizepräsidentin des Deutschen LandFrauenverbandes.

Das Netzwerk des Deutschen LandFrauenverbandes


Pressemitteilung des Deutschen LandFrauenverbands vom 21.03.2023

LandFrauen fordern: Mehr Frauen in die Betriebsleitung

Deutscher LandFrauenverband (dlv) drängt darauf, Hemmnisse für Frauen weiter abzubauen und sie auf ihrem Weg in die Betriebsleitung zu unterstützen.

 

Berlin, 21.03.2023 – Angesichts des niedrigen Anteils an landwirtschaftlichen Betriebsleiterinnen (11 Prozent) und Hofnachfolgerinnen (18 Prozent) in Deutschland sieht der Deutsche LandFrauenverband (dlv) im Sinne der Geschlechtergerechtigkeit noch Handlungsbedarf. In seinem Positionspapier [Download s. u.] fordert der dlv die Politik auf, Frauen 

auf dem Weg zur Betriebsleiterin mehr zu unterstützen und deren Leistungen in der Agrarstatistik zu erfassen. In vielen landwirtschaftlichen Unternehmerfamilien gilt es, die Aufteilung der Arbeitsfelder gemeinsam zu überdenken und neue Partnerschaftsmodelle im Sinne einer besseren Vereinbarkeit von Betrieb und Familie zu finden.

 

"Es gibt noch immer zu viele Barrieren für Frauen, die gern einen landwirtschaftlichen Betrieb leiten würden", stellt dlv-Präsidentin Petra Bentkämper fest. "Ich appelliere insbesondere an die Familien selbst, offen über Rollenbilder von Mann und Frau und deren Aufgabenfelder zu sprechen. Schwangerschaft und Elternzeit sollten frühzeitig gemeinsam geplant werden. Dafür stehen viele Informations- und Beratungsangebote zur Verfügung."

 

Die Ergebnisse der Studie Frauen.Leben.Landwirtschaft zeigen, dass Töchter in landwirtschaftlichen Familien nach wie vor eher den Betrieb übernehmen, wenn sie entweder Einzelkind sind oder ausschließlich Schwestern haben. Haushalt und Familie bleiben überwiegend weibliche Domänen. Auch deshalb sehen sich Frauen zu einer Entscheidung zwischen Betriebsleitung und Kindern gezwungen oder geben nach der Geburt ihre Leitungsaufgaben vermehrt wieder ab.

 

Für eine verbesserte Vereinbarkeit fordert der dlv die Politik auf, die Infrastruktur in den ländlichen Räumen familienfreundlich auszubauen. Auch in den landwirtschaftlichen Berufs- und Hochschulen muss der Diskurs über tradierte Rollenbilder geführt werden. 

 

Um Frauen selbst auf ihrem Weg Mut zu machen, sind mehr sichtbare Vorbilder, Austauschmöglichkeiten in geförderten Frauen-Netzwerken, Mentoring- oder Coaching-Programme sowie maßgeschneiderte Bildungsangebote wichtig. Juliane Vees, Erste Vizepräsidentin des dlv, ergänzt: "In Baden-Württemberg gibt es ein spezifisches Förderprogramm, das Module für Existenzgründung und Unternehmensentwicklung sowie Qualifizierung und Coaching, speziell für Bäuerinnen und Frauen im ländlichen Raum anbietet. Um Chancengleichheit herzustellen, ist das ein hervorragendes Instrument und sollte im Rahmen der GAP auch in anderen Bundesländern aufgelegt 

werden."

 

Download
Im dazu formulierten Positionspapier, das Sie hier herunterladen können, sind noch weitere Aspekte zum Thema aufgeführt.
2022-1_dlv_PP_Agrar Umwelt_Mehr Frauen i
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dlv-Fachausschuss in Berlin: „Wie finden moderne Landwirtschaft und Gesellschaft wieder zueinander?“

LandFrauen des dlv-Ausschusses Agrarpolitik & Umwelt im Oktober 2019
Der dlv-Ausschuss Agrarpolitik & Umwelt im Oktober 2019

Als dieses Thema für den dlv-Fachausschuss Agrarpolitik & Umwelt am 21. und 22. Oktober 2019 in Berlin festgelegt wurde, war nicht klar, welche Brisanz es gerade in dieser Woche der Bauern-Demos haben wird. Als Referentin war unter anderem die Fach-Journalistin und Korrespondentin von „Die Welt“, Claudia Ehrenstein, eingeladen. Unsere Präsidentin Juliane Vees leitete den Ausschuss in Berlin und war begeistert von der tollen Mitarbeit der einzelnen LandFrauen aus den Landesverbänden. Ein großes Dankeschön geht an die Fachreferentin des Deutscher LandFrauenverband e.V. Ulrike Graf-Rosenfellner, die alles perfekt vorbereitet hatte!